Prosa
Eigentlich: geradeaus gerichtete, schlichte Rede.
Die ungebundene, nicht durch Metrum oder Reim gekennzeichnete Schreib- und Sprechweise. Unter dem Begriff Prosa lassen sich sowohl die Alltagskommunikation als auch kunstvoll ausgestaltete Rede- und Schreibweisen fassen. Einerseits können sachlich-zweckgebundene Texte in Prosa geschrieben sein. Andererseits sind auch dichterische (fiktionale) Texte in Prosa verfasst, die sich durch eine besondere Wortwahl, die Verwendung von Bildern und Metaphern und einem ausgeprägten Rhythmus der Verssprache annähern können (Prosagedicht, rhythmische Prosa).
Kunstprosa der Antike
Gegensatz zwischen zweckorientiert-sachlicher und künstlerischer Prosa, existierend seit der Antike.
Dichterische Prosa
Fiktionale Prosa entwickelte sich erst ab der Spätantike in satirischen Formen. Sie wird vorzugsweise nur dann verwandt, wenn ein sachlicher, wirklichkeitsnaher Stil erreicht werden soll, zum Beispiel im Roman oder naturalistischen Drama.
Zu den Formen von Prosa gehören Märchen, Novellen und vor allem Kurzgeschichten.

Typisch ist:
• Der plötzliche Einstieg, der offene Anfang
• Manche Personen bleiben die ganze Zeit ohne Namen.
• Reduziertes Personal
• Es wird nur eine Situation beschrieben.
• Nichts geschieht zufällig, alles hat einen Zusammenhang.
• Offenes Ende, welches den Leser zum Nachdenken anregen soll.
Die Figuren werden besonders in Kurzgeschichten nicht bis ins letzte Detail ausgefärbt. Dieses ist im Roman der Fall.
Man muss hier nicht alles über die Hauptfigur wissen. Es können auch zwei Hauptfiguren in Prosa vorkommen. Diese haben meist aber nicht den Charakter, den man einem Protagonisten zuschreibt. Es gibt wenige Personen, die eine wichtige Rolle spielen.
Ein Motiv oder Entschluss muss in der Geschichte erkennbar sein.
Zeitspannen sind üblich. Sprünge.
Offene Fragen kommen auf: Der Leser soll sich Gedanken machen, über das, was er liest.
Wichtig ist: Worauf bezieht sich der erste Satz im Text?
Worauf bezieht sich der letzte Satz im Text?
Ein Problemkern muss erkennbar sein. Ein Thema.
Es kann ein interessantes, äußeres Ereignis oder eine psychologische Studie beschrieben werden.
Einzelne Lebensausschnitte der Personen werden beleuchtet.
Am Textende steht ein überraschender Wendepunkt oder eine abschließende Pointe.

 

 

Typisch:

Gerade Glossar, Kolumne oder Kurzgeschichte, wie auch Blog-Text sind prosaisch verfasst, seltener Gedichte, denn da ist die Spanne noch tiefer gesetzt. Die Grundsätze der Prosa elauben einem Autor und Werbetexter immer authentisch zu schreiben, auch tiefgründig, so lange reelle Personen, die durchaus in Texten vorkommen dürfen, nicht namentlich denunziert werden. 

MZ , gez. 15. Nov. 2012

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